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Thomas Liehr

Über den Künstler

Im April 2012 hatte ich die Möglichkeit, mit Lutz Fischer Urlaub in seinem Haus in Apricale zu machen. Ich war sehr erschöpft durch meine stressige Arbeit und trotzdem stellte sich bereits nach einem´Tag bei mir eine gewisse Entspannheit ein, die einerseits aus der ländlichen Umgebung, andererseits aus der doch sehr viel ruhigeren Gangart der Menschen resultierte. Was für ein Kontrast zu dem geschäftigen Trubel und Treiben in einer Stadt wie Hamburg! Mein fotografisches Interesse lag hauptsächlich in der Dokumentation der Menschen, die uns in diesen zwei Wochen des Urlaubs begegnen würden. Es war ungeplant und völlig subjektiv. Eben was sich so ergibt. Teilweise sind die Fotos ganz spontan in einem kurzen Moment enstanden, teilweise nach ausführlichen Gesprächen, manchmal auch nur so nebenbei. Diese zwei Wochen des Urlaubs waren für mich eine wunderbare Erfahrung. In den Tag leben, Menschen begegnen, in die Bar gehen, die aktuelle Tageszeitung komplett lesen, gut Essen gehen, nette Gespräche führen. Alles das hat mich entschleunigt und mich auch zu dem Entschluß gebracht, in der Zukunft ein wenig langsamer zu sein, achtsamer mit mir und Anderen. Ich werde gerne nach Apricale wiederkommen!

Thomas Liehr, geb. im Mai 1958 in Hamburg, fofografiert seit seiner Jugend. Durch seinen Vater wurde er früh an Kamera und Dunkelkammer herangeführt.

Anfang der achtziger Jahre begann Thomas Liehr, sich intensiv mit Portraitfotografie zu beschäftigen. Finanzielle Unabhängigkeit ermöglichte ihm, fotografische Arbeiten für Hilfsorganisationen durchzuführen, die ihn in entfernte Länder führte. So entstanden Sozialreportagen aus Rumänien, Nepal, Bhutan, Indien und der Türkei.

Liehr verzichtet bei seinen Bildern auf jegliche Form der Inszenierung. Ihm ist es wichtig, "emotional zu fotografieren, also den Bildern einen gewissen Druck - Tiefe und Inhalt zu verleihen".

So entstehen Portraits, die Menschen in ihrer Lebenswelt zeigen. Sie dokumentieren den Alltag aus einem humanistischen Blickwinkel heraus.

Thomas Liehr bevorzugt für seine Fotografie die analoge Aufnahmetechnik in Schwarz/Weiß.